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Arzneimittelbilder



Chamomilla


In vielen Gebieten Europas und Nordafrikas wächst die Kamille an Wegrändern, Böschungen und auf Äckern. Ihre weißen Zungenblüten gehen von den gelben Röhrenblüten aus. Seit der frühen Antike wird sie als eine der vielseitigsten Arzneipflanzen geschätzt.

Chamomilla, die Kamille, passt zu Menschen, die unruhig sind, ärgerlich, auch jähzornig und schnell zu Wutausbrüchen neigen. Sie haben Fieber, sind schmerzempfindlich, sehr durstig und immer unzufrieden.

Es passt außerdem zu Kindern, die Schmerzen bei der Zahnung haben oder unter Bauchkrämpfen leiden. Diese Kinder sind oft quengelig.

Typische Anwendungsgebiete:
Schmerzen, die mit einer reizbaren und weinerlichen Stimmung einher gehen.
Beim Zahnungsbeschwerden, Zahnschmerzen und Ohrenschmerzen.
Koliken, Durchfall, grünlich wie gehackter Spinat,  stinkt  
nach faulen Eiern, Unruhe und Schmerzen im Bauch.

Bei Menstruationsschmerzen auch bei Wehen.

Häufig eingesetzt im Bereich
Zentrales und vegetatives Nervensystem, periphere Nerven, Bronchien, Magen, Uterus.

Bewährt bei: 
Seelische und körperliche Symptome vor der Menstruationsblutung (PMS)
Trigeminusneuralgie
Rheumatische Beschwerden

Leitsymptome

empfindlich gegenüber Schmerzen

sehr reizbar

Kinder wollen ständig herumgetragen werden

Kinder haben Schmerzen beim Zahnen oder Zahnschmerzen

grünlicher Durchfall, der nach fauligen Eiern riecht

stechende Ohrenschmerzen, Hitze und Schwellung machen ihn verrückt 

krampfartige Magen- und Bauchschmerzen, die sich bei Wärme bessern

eine rote Backe, eine blasse Backe  (cave PULSATILLA)

schwitzt am Kopf

unerträgliche, plötzliche Schmerzen

überempfindlich durch zu viel Kaffee oder durch andere Aufputschmittel

krampfartige Magenbeschwerden, dazu ein Druckempfinden, als läge ein Stein auf dem Magen

Magenschmerzen und Beschwerden im Gallebereich, verursacht durch heftigen Ärger

Magenbeschwerden durch große Aufgeregtheit und nervliche Überempfindlichkeit

Blähungskoliken

will nicht berührt werden

launisch, verlangt nach etwas, das er dann fortwirft

Beschwerden durch Zorn

eine rote Wange und eine blasse Wange

unmittelbar vor und während der Menstruationsblutung zunehmend schmerzempfindlich, hat dazu wehenartige Schmerzen

hat einen aufgetriebenen Bauch, dazu übelriechende Blähungen und auch Durchfall

 

Modalitäten:

Verschlimmerung:

Aufregung

Kaffee

Berührung

Ärger

Hitze, nachts.

Nachts verschlimmern sich die Beschwerden. Auch durch Ärger, Zorn, Aufregung können sich die Beschwerden verschlechtern. Meist sind die Beschwerden morgens um 9 Uhr und abends zwischen 21 bis 24 Uhr am schlimmsten.

Besserung:

Durch getragen werden (bei Kindern) und bei Bewegung verbessern sich die Beschwerden.

Geistes- und Gemütssymptome:

Weinerliche Unruhe; das Kind verlangt dies und jenes, und wenn man´s ihm gibt, so will es dasselbe nicht. Jämmerliches Heulen des Kindes, weil man ihm das Verlangte abschlug. Das Kind kann nur durch Umhertragen und ständiges Liebkosen beruhigt werden. Ungeduldig. Er kann es nicht ausstehen, wenn man ihn anredet, ihn im Reden unterbricht (vorzüglich nach dem Aufstehen vom Schlaf).

Extreme Empfindlichkeit für jeden Schmerz; jammert immer. Boshaft, zum Zank aufgelegt. Beschwerden durch Ärger und Verdruß.

Geistige Ruhe kontrainduziert Chamomilla.

Charakteristische Symptome: (Schema Kopf zu Fuß)

Kopf:

Klopfender Kopfschmerz in der einen Gehirnhälfte. Neigt dazu, den Kopf zurückzubeugen. Heißer, klebriger Schweiß auf Stirn und Kopfhaut.

Augen:

Brennen der Lider. Gelbe Sklera. Krampfhaftes Schließen der Augenlider.

Ohren:

Ohrenklingen. Ohrenweh mit Schmerzhaftigkeit; Schwellung und Hitze machen den Patienten verrückt.

Ohrschmerzen ohne Absonderung Folgen von Ärger, Tadel, Zahnen.

Nase:

Empfindlich gegen alle Gerüche. Schnupfen, kann dabei nicht schlafen.

Gesicht:

Eine Wange rot und heiß; die andere blaß und kalt. Zucken von Zunge und Gesichtsmuskeln.

Mund:

Zahnschmerzen < nach warmen Getränken, Kaffee, in der Nacht. (Unerträgliche Schmerzen) treiben zur Verzweiflung. Zahnungsbeschwerden von Kindern. 

Im Kiefer, Stiche bis in s Ohr; (hat beim Öffnen der Kiefer einen krampfartigen Schmerz in den Kaumuskeln) bis in die Zähne (hinein). Zahnweh, wenn irgendetwas Warmes eingenommen wird, nach Kaffee, während der Schwangerschaft. Nächtlicher Speichelfluß.

Hals:

Die Parotis und Unterkieferdrüsen sind geschwollen. Einschnürung und Schmerz wie von einem Pflock.

Magen:

Fauliges Aufstoßen. Übelkeit nach Kaffee. Schwitzt nach Essen oder Trinken. Abneigung gegen warme Getränke. Gelbe Zunge; bitterer Geschmack. Galliges Erbrechen. Saures Aufstoßen; die Speisen schwulken heraus. Bitteres, galliges Erbrechen. Magendrücken, als ob ein Stein herabdrücke. 

Abdomen:

Aufgetrieben. Kolik in der Nabelgegend und Schmerz im Kreuz. Blähungskolik, nach Ärger, mit roten Wangen und heißem Schweiß. Gallenkolik. Akute Duodentitis.

Stuhl und Anus:

Heiße, grüne, wäßrige, stinkende und schleimige Stühle, mit Kolik. Gehackter weißer und gelber Schleim, wie gehackte Eier und Spinat. Wundheit des Anus. Durchfall während der Zahnung. Hämorrhoiden, mit schmerzhaften Fissuren.

Harnorgane:Männliche Genitalien:Weibliche Genitalien:

Uterusblutung. Reichliche Absonderung klumpigem, dunklem Blut, mit wehenartigen Schmerzen.

Krampfartige Wehen; die nach oben drücken. 

Die Patientin erträgt keinen Schmerz.Die Brustwarzen sind entzündet; berührungsempfindlich. Bei Neugeborenen sind die Brüste empfindlich. Gelbe scharfe Leukorrhoe. 

Atemwege:

Heiserkeit, Räuspern, Wundheit des Kehlkopfes. Trockener kitzelnder Reizhusten; erstickende Beklemmung der Brust, mit bitterem Auswurf tagsüber. Schleimrasseln in der Brust bei Kindern.

Herz und Puls:Äußerer Hals und Rücken:

Unerträgliche Schmerzen in Lenden und Hüften. Lumbago.

Steifigkeit der Halsmuskeln

Extremitäten:

Gelenkentzündung Unerträgliche Schmerzen. Äusserst schmerzempfindlich. Wacht nachts auf. Gereizt, launisch, jammert.

Heftige rheumatische Schmerzen treiben ihn nachts aus dem Bett; er ist gezwungen umherzugehen. Brennen der Sohlen nachts.SULPHUR

Obere Extremitäten:

Untere Extremitäten

Die Sprunggelenke geben nachmittags nach. Nächtliche, lähmige Kraftlosigkeit der Füße; (sie haben keine Macht), er kann nicht auftreten (und wenn er aufsteht, so sinkt er zu Boden).

Haut:Schlaf:

Schläfrigkeit mit Stöhnen; Wimmern und Weinen im Schlaf; ängstliche und schreckliche Träume, mit halbgeöffnete Augen. Wacht gegen 03.00 Uhr auf.

Fieber:



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